Programm
Sozialer Zusammenhalt – Zusammenleben im Quartier gemeinsam gestalten | Soziale Stadt in Erfurt Nord
Das bisherige Städtebauförderprogramm „Soziale Stadt“ wird seit 2020 mit dem neuen Programm „Sozialer Zusammenhalt“ fortentwickelt. Im neuen Programm werden das Quartiersmanagement und die Mobilisierung von Teilhabe und ehrenamtlichem Engagement stärker betont. Bereits mit Einführung der „Sozialen Stadt“ im Jahr 2001 reagierte die Politik auf veränderte Rahmenbedingungen in den Städten. Zur Entwicklung von Stadtteilen mit besonderem Erneuerungsbedarf sind integrierte Handlungskonzepte erforderlich, da die rein bauliche Erneuerung und deren Förderung nicht (mehr) ausreichte. Das innenstadtnahe gründerzeitliche Programmgebiet ist im Rahmen der Sozialen Stadt in Thüringen ein Modell für den Einsatz des Programms im Vergleich zu den Gebieten in (traditioneller) industrieller Plattenbauweise. Die zu beschreitenden Wege zur Verbesserung der Lebensbedingungen sind nicht nur durch klassische Stadterneuerungsmaßnahmen zu erreichen, sondern sind durch aktivierende Maßnahmen der Bewohner*innen zu ergänzen. Dazu muss die Motivation der Bewohner*innen geweckt werden, den Stadtteil als persönlichen Lebensraum wieder wahrzunehmen und sich zu engagieren.
- Verbesserung der Wohn- und Lebensverhältnisse, u.a. auch durch Aufwertung und Anpassung des Wohnumfeldes und des öffentlichen Raumes,
- Verbesserung kinder-, familien- und altengerechter sowie sonstiger sozialer Infrastrukturen,
- Stärkung der Bildungschancen und der lokalen Wirtschaft,
- Verbesserung von Angeboten für Gesundheit und Sport,
- Bereitstellung und Erweiterung des kulturellen Angebots,
- Maßnahmen zur Verbesserung der Umweltgerechtigkeit,
- Verbesserung der Integration und Inklusion benachteiligter Bevölkerungsgruppen und von Menschen mit Migrationshintergrund sowie Mobilisierung von Teilhabe und ehrenamtlichem Engagement, insbesondere durch frühzeitige Beteiligung und Aktivierung der Bewohnerinnen und Bewohner sowie Vernetzung lokaler Akteure,
- Quartiersmanagement, insbesondere als Anlaufstelle in der Nachbarschaft sowie Schnittstelle zwischen Bürgerinnen und Bürgern, Verwaltung und sonstigen Quartiersakteurinnen und -akteuren, zur Aktivierung, Beteiligung und Vernetzung der Bewohnerinnen und Bewohner sowie weiterer lokaler Akteurinnen und -akteure, zur Koordinierung und Bündelung der Angebote und Maßnahmen im Quartier.
- Beteiligung der Bewohnerinnen und Bewohner
- Öffentlichkeitsarbeit zur Aktivierung der Bewohnerinnen und Bewohner
- Maßnahmen der städtebaulichen Stabilisierung und Entwicklung
- Maßnahmen zur Aufwertung von Wohnumfeld und öffentlichem Raum
- Schaffung und Modernisierung von sozialen Infrastruktureinrichtungen
Das Programmgebiet ist gekennzeichnet durch sozial-strukturelle Problemlagen und Arbeitslosigkeit einhergehend mit sozialen Entdifferenzierungen. Durch Imageverlust des Gebietes und Stigmatisierung werden diese Prozesse beschleunigt. Bevölkerungsverluste und Vernachlässigung des Wohnumfeldes, Wohnungsleerstand und das Entstehen sozialer Brennpunkte sind die Folge der sich gegenseitig verstärkenden negativen Entwicklungen.
Arbeitslosigkeit und deren wirtschaftliche Folgen reduzieren jedoch nicht nur die Teilhabemöglichkeiten am öffentlichen Leben der Betroffenen, sondern führen häufig zu einer Verlängerung des Problems in die nächste Generation. Die Zukunftschancen der Kinder werden durch Teilnahmebeschränkungen an Bildung, Freizeit und öffentlichem Leben reduziert. Besonders das zivilgesellschaftliche Engagement wird nun stärker in den Fokus gerückt, ehrenamtliche Leistungen der Bürger*innen erhalten aus städtebaulichen Verfügungsfonds finanzielle Unterstützung.
Zu den aktuellen geförderten Baumaßnahmen im Programmgebiet der Magdeburger Allee zählen die Saline 34 und die Vollbrachtstraße 12.
Lage des Programmgebietes / Gebietskarte
Das Programmgebiet „Magdeburger Allee“ mit den Gebietsteilen Andreas- und Johannesvorstadt sowie Ilversgehofen liegt in direkter Nachbarschaft zur Erfurter Altstadt. Die Magdeburger Allee als Magistrale bildet die westliche Grenze der Johannesvorstadt und den Übergang zum Stadtteil Andreasvorstadt und nördlich der Eislebener Straße den Übergang zu Ilversgehofen.
Zum Runden Tisch im Oktober 2020 wurde der aktuelle Sozialstrukturatlas vorgestellt. Schwerpunktmäßig erhielten die Teilnehmer*innen aktuelle Informationen zur Sozialstruktur der Stadtteile Andreas- und Johannesvorstadt, Ilversgehofen und Johannesplatz. Eine Zusammenfassung finden Sie folgend als PDF zum Download.
Nähere Informationen zum Städtebauförderprogramm erhalten Sie unter nachfolgendem Link: